28.11.2024

Bioenergie im Fokus: Lösungsansätze für erneuerbare Energien und CO2-Entnahme

Experten diskutieren die Bedeutung von Negativ-emissionen mit Bioenergie für Klimaneutralität

Berlin, 28.11.2024: CO2-Abscheidung und -Speicherung durch Bioenergie spielen eine zentrale Rolle für das Erreichen der Klimaneutralität. Mit diesem Fazit endete die Online-Veranstaltung „Erneuerbare Energie und Negativemissionen – Bioenergie als Lösungsoption“ des Bundesverbands Bioenergie e.V. (BBE). Die Online-Veranstaltung richtete sich an Fachleute, Entscheidungsträger und Interessierte aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, sich über die neuesten Entwicklungen und Herausforderungen im Bereich der Negativemissionen zu informieren und zu diskutieren, welchen Beitrag Bioenergie mit CO2-Abscheidung zum Klimaschutz leisten kann.

„Durch die Abscheidung und Speicherung von biogenem CO2 kommt der Bioenergiebranche eine besondere Rolle beim Kampf gegen den Klimawandel zu“, betonte Dr. Tim Pettenkofer, Referent für Holzenergie im BBE bei der Einführung in die Veranstaltung. „Durch die Generierung von Negativemissionen kann Bioenergie mit Carbon Capture and Storage - kurz BECCS - wesentlich zur Erreichung der deutschen Klimaziele beitragen und unvermeidbare Restemissionen kompensieren.“

Das Seminar stellte auch konkrete Beispiele für erfolgreiche Projekte und Initiativen vor, die bereits zur CO2-Reduktion beitragen oder dies tun können. So erläuterte Lennart Reese von der Seeger Engineering GmbH eine aktuelle Studie im Auftrag des BBE, die die Kosten der CO2-Abscheidung bei Bioenergieanlagen untersucht. „Die Wirtschaftlichkeit ist der Schlüssel zur breiteren Akzeptanz der CO₂-Abscheidung aus Biomasseanlagen. Sobald Anlagenbetreiber die Kostenstruktur und die wirtschaftlichen Vorteile klar bewerten können, wird diese Technologie möglichweise für viele eine realistische Option“, so sein Fazit. Daran anschließend präsentierte Elena Eßer von der neustark Deutschland GmbH Bindung von biogenem CO2 bei der Betonaufbereitung als dauerhafte CO2-Senke und erklärte: „Durch die Technik von neustark wird der weltweit größte Abfallstrom zur CO2-Senke. Dabei können Anlagen zur Produktion erneuerbarer Energien aktiv zur CO2-Reduktion beitragen. Durch die Kombination von nachhaltiger Energiegewinnung und CO₂-Abscheidung leistet die Bioenergie einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz.“

In seinem Fazit wies Dr. Tim Pettenkofer darauf hin: „In Anbetracht der dringenden Notwendigkeit, die Klimaziele zu erreichen, spielt Bioenergie eine entscheidende Rolle. Sie ist nicht nur eine verlässliche Quelle erneuerbarer Energie, sondern bietet auch konkrete Ansätze zur CO2-Entnahme aus der Atmosphäre. Durch innovative Technologien und nachhaltige Praktiken kann Bioenergie einen signifikanten Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität leisten.“

Hintergrund:

Laut einer Kurzstudie im Auftrag des Bundesverbands Bioenergie e.V. (BBE) aus dem Jahr 2023 könnte der aktuelle Bestand an Holzheiz(kraft)werken, Biogas- und Bioethanolanlagen rund 13 Mio. t CO2 jährlich in Kombination mit erneuerbarer Energieerzeugung aus der Atmosphäre zu entfernen. Würde das erschließbare Biomassepotential voll ausgeschöpft, könnten sogar 30 Mio. t CO2 pro Jahr abgeschieden werden. Dies würde einen beträchtlichen Teil der unvermeidbaren Restemissionen Deutschlands kompensieren. Weitere Informationen zu den Potenzialen der Bioenergie für die CO2-Abscheidung können der Kurzstudie entnommen werden. Diese steht hier zum Download zur Verfügung.

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