Berlin, 24.10.2023: Der Bundesverband Bioenergie e.V. (BBE) hat bei seinem parlamentarischen Abend in der Botschaft Österreichs das 25-jährige Verbandsjubiläum gefeiert. Neben dem Jubiläum stand vor allem die nationale Biomassestrategie im Fokus des Abends.
Der BBE-Vorstandsvorsitzende Artur Auernhammer betonte in seiner Eröffnungsrede: „Die Bioenergie und der BBE als Dachverband der Branche haben seit ihrer Gründung wechselvolle Zeiten erlebt, aber auch viel erreicht. Bioenergie ist die tragende Säule der Energiewende, unverzichtbar für den Klimaschutz und fördert die Wertschöpfung im ländlichen Raum. Die Biomassestrategie der Bundesregierung muss der Branche eine neue, positive Zukunft geben.“ Gegründet im Jahr 1998 als Bundesinitiative Bioenergie auf Initiative des Deutschen Bauernverbandes, des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer und des Forums für Zukunftsenergien wurde diese zum Jahrtausendwechsel in den Bundesverband Bioenergie e.V. überführt. Der Verband vereint die gesamte Bioenergiebranche – Holzenergie, Biokraftstoffe und Biogas - unter sich, zählt gegenwärtig rund 160 Mitglieder aus Verbänden, Unternehmen, Forschung und Wissenschaft und bündelt erfolgreich deren Interessen.
Heute ist Bioenergie die wichtigste erneuerbare Energie. Im Jahr 2022 stellte sie rund die Hälfte der erneuerbaren Energien bereit: Im Verkehrssektor lieferten Biokraftstoffe 85% der erneuerbaren Energien, im Wärmesektor stehen v.a. Holz und Biogas für 84% der erneuerbaren Wärme und im Stromsektor sorgen Biogas, aber auch Holz, für einen Anteil von 21% an der erneuerbaren Energieerzeugung. Auernhammer unterstrich, dass Bioenergie somit Stütze für Versorgungssicherheit und Energieunabhängigkeit sei: „Bioenergie ist das Multitalent der Energiewende und wichtiger Wirtschaftsfaktor, etabliert und unverzichtbar.“
Der BBE-Vorsitzende übergab an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) einen von 1.750 Personen unterzeichneten Appell zur Nationalen Biomassestrategie. Der Appell ruft die Bundesregierung auf, mit der Biomassestrategie einen positiven Beitrag der energetischen Biomassenutzung für Klimaschutz und Energiewende, Technologieoffenheit und Innovation, Klimaanpassung der Wälder, Fruchtfolgen in der Landwirtschaft sowie die wirtschaftlichen Perspektiven der ländlichen Räume zu ermöglichen. Die Biomassestrategie dürfe die energetische Biomassenutzung nicht einschränken, sondern müsse ihre systemrelevante Rolle anerkennen, so eine der Forderungen. Die Unterzeichnenden begrüßen zwar grundsätzlich einen Vorrang der stofflichen vor der energetischen Nutzung, betonen aber, dass daraus keine Vorschrift entstehen dürfe, Biomasse zuerst in einer bestimmten Form zu nutzen. Vielmehr müssten die Marktakteure selbst entscheiden können, welcher Verwendungsbereich am sinnvollsten sei.
Den Appell zur Nationalen Biomassestrategie finden Sie hier.
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