Berlin, 09.02.2024: In einem gemeinsamen Schreiben an das Bundeskanzleramt und das Bundesministerium für Verkehr und Digitales haben sich gestern sieben Verbände der Biokraftstoffwirtschaft gegen die Einigung auf EU-Ebene zu CO2-Flottengrenzwerten bei schweren Nutzfahrzeugen ausgesprochen. In dem Schreiben heißt es: „Wir begrüßen ausdrücklich die Initiative des BMDV für eine dem Grundsatz der Technologieoffenheit folgende Anerkennung von erneuerbaren Kraftstoffen wie Biokraftstoffen in den Flottengrenzwerten für schwere Nutzfahrzeuge. Daher bitten wir Sie, (…) der vorläufigen Trilog-Einigung entsprechend nicht zuzustimmen und sich für eine Ergänzung des Kompromisstextes im Sinne einer effektiven Anrechenbarkeit von erneuerbaren Kraftstoffen nach der Definition der RED II einzusetzen.“ Hintergrund ist die heute stattfindende Abstimmung im europäischen Ausschuss der Ständigen Vertreter (COREPER) zur Novelle der Verordnung (EU) 2019/1242 zu den CO2-Flottengrenzwerten für neue schwere Nutzfahrzeuge.
Die Verbände kritisieren, dass der Kompromisstext aufgrund der nicht sachgemäßen CO2-Bilanzierungsmethodik nur bestimmte Antriebe zulasse, nachhaltige Biokraftstoffe wie Biodiesel, Biomethan, Bioethanol oder HVO nicht berücksichtige. Das Schreiben betont, dass eine einseitige Fokussierung auf batterieelektrische und wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge allein nicht ausreiche, um die Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen. Die Anerkennung von nachhaltigen Biokraftstoffen innerhalb der CO2-Flottengrenzwerte sei von großer Bedeutung, um den benötigten Produktionshochlauf anderer fossilfreier Lösungen zu unterstützen. „Eine technologieoffene Regelung der Flottengrenzwerte, die erneuerbare Kraftstoffe insgesamt berücksichtigt, ist Voraussetzung für erfolgreichen und effizienten Klimaschutz im Verkehr.“ so der Appell der Verbände.
Das Schreiben haben Bundesverband Bioenergie, Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft, Deutscher Bauernverband, Fachverband Biogas, Mittelstandsverband abfallbasierter Kraftstoffe, Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen und Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie unterzeichnet.
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