Zum Auftakt des Fachkongresses am 21. Januar 2019 im CityCube Berlin stellten Redner des
Bundesverbandes Bioenergie, des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, der
internationalen Mineralölwirtschaft, der deutschen Automobilwirtschaft und aus der Wissenschaft vor
über 550 Kongressteilnehmern ihre Konzepte, Strategien und Forschungsergebnisse für eine
erneuerbare Mobilität der Zukunft vor.
Artur Auernhammer, MdB, und Vorsitzender des Vorstandes des Bundesverbandes Bioenergie (BBE)
betonte in seiner Eröffnungsrede, dass für die Ausgestaltung und Weiterentwicklung einer nachhaltigen
Verkehrs- und Klimaschutzpolitik auch in den kommenden Jahrzehnten kein Weg an Biokraftstoffen
vorbeiführt. „Der Anteil von erneuerbaren Energien im Verkehrssektor sollte daher von 10 Prozent in
2020 auf 12 Prozent in 2022, 14 Prozent in 2024, 16 Prozent in 2026, 18 Prozent in 2028 und 20 Prozent in
2030 angehoben werden. Dementsprechend folgen muss zeitnah die stufenweise Anhebung der
Treibhausgasminderungsquote im Bundesimmissionsschutzgesetz. Konkret fordert die
Biokraftstoffbranche die schrittweise Anhebung der Treibhausgas-Minderungsquote auf 7 Prozent in
2021, und schließlich 16 Prozent in 2030. Mit dieser Erhöhung wird auch den neuen alternativen
Kraftstoffen der Marktzugang erleichtert und die Motivation geschaffen, endlich mit den erforderlichen
Investitionen zu beginnen“, begründete der BBE-Vorsitzende die Kernforderungen.
Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale
Infrastruktur, präsentierte die fortgeschriebene Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung.
„Nachhaltige Biokraftstoffe aus Rest- und Abfallstoffen werden einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz
leisten. Deshalb haben wir das Deutsche Biomasseforschungszentrum mit einem Pilotprojekt beauftragt.
Damit soll erstmals eine vollständige Nutzung der Potentiale der Rest- und Abfallstoffe realisiert werden
und die Umwandlungseffizienz in Biomethan maximiert werden“, so Staatssekretär Bilger.
Bernhard Mattes, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie, thematisierte die zukünftige Rolle und
die Anforderungen für alternative Antriebe und Kraftstoffe im Zusammenhang mit den künftigen EUFlottengrenzwerten.
„Um die ambitionierten Klimaziele im Verkehrssektor wirtschaftlich und sozial
verträglich zu erreichen, sollten alle Technologien zur CO2-Reduzierung die gleichen Chancen haben –
aktuell sind erneuerbare Kraftstoffe regulatorisch stark benachteiligt. E-Fuels bis E-Auto – beide
Technologien sind zur Dekarbonisierung des Verkehrs unverzichtbar. Nicht „entweder oder“ sondern
„sowohl als auch“ – ist die richtige Strategie. Zum Erreichen der Klimaziele im Verkehrssektor benötigen
wir einen robusten Technologiemix“, unterstrich der VDA-Präsident.
Wolfgang Langhoff, Vorstandsvorsitzender BP Europe SE, sprach über erneuerbare Energien und
alternative Kraftstoffe als wichtige Optionen zur Treibhausgasreduktion im Verkehrssektor aus Sicht der
Mineralölwirtschaft: „Nachhaltige und innovative Biokraftstoffe müssen ein viel größeres Gewicht
bekommen. Vor allem müssen wir die RED II so umsetzen, dass für die Erfüllung der anspruchsvollen Ziele
nicht dogmatisch bestimmte Optionen ausgeschlossen werden. Dazu gehören insbesondere das
Coprocessing und Grüner Wasserstoff – je mehr Optionen, desto besser und schneller wird die CO2-
Reduktion möglich sein“.
Prof. Dr.-Ing. Manfred Aigner, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, präsentierte
Handlungsoptionen für eine Energiewende im Verkehrssektor und die Ergebnisse der wissenschaftlichen
Begleitung der Forschungsinitiative „Energiewende im Verkehr“ (BEniVer). „Nachhaltige, alternative
Kraftstoffe können und werden einen entscheidenden Beitrag zur zeitnahen Reduzierung der
Klimawirkung in allen Mobilitätsbereichen leisten. Die Begleitforschung der „Energiewende im Verkehr“
legt die wissenschaftliche Basis, um herauszufinden, welches die optimalen Kraftstoffe sind und bewertet
deren Wirkungen hinsichtlich technischer, ökonomischer, ökologischer und gesellschaftlicher Kriterien“,
betonte Prof. Dr. Aigner.
Mehr als 550 Teilnehmer aus mehr als 30 Nationen sind der Einladung von fünf Verbänden der deutschen
Biokraftstoffwirtschaft gefolgt, um sich auf dem internationalen Fachkongress „Kraftstoffe der Zukunft“
am 21./22. Januar 2019 in Berlin über Marktentwicklungen, technologische Innovationen und die Zukunft
der erneuerbaren Mobilität zu informieren.
Beigefügtes Bild:
V.l.n.r.: am Rednerpult: Steffen Bilger (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr
und digitale Infrastruktur), Bernhard Mattes (Präsident des Verbandes der Automobilindustrie), Elmar
Baumann (Geschäftsführer Verband der deutschen Biokraftstoffindustrie e.V.), Artur Auernhammer
(MdB und Vorsitzender des Vorstandes des Bundesverbandes Bioenergie), Wolfgang Langhoff
(Vorstandsvorsitzender BP Europe SE), Prof. Dr.-Ing. Manfred Aigner (Deutsches Zentrum für Luft- und
Raumfahrt)
Kontakt:
Bundesverband Bioenergie e.V.
Bernd Geisen
Tel.: 0228/81002-22
geisen @ bioenergie.de
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