Biokraftstoffe sind derzeit die bedeutendste erneuerbare Alternative im Verkehrssektor. Gegenüber fossilen Kraftstoffen wie Diesel oder Benzin stoßen sie rund 70 bis 90 Prozent weniger Treibhausgase aus. Die Bandbreite ist vielfältig: So sind Biodiesel, Pflanzenöl, Bioethanol, Biomethan und Hydrierte Pflanzenöle (HVO) am Markt verfügbar. Künftige Kraftstoffoptionen, wie synthetische Biomass-to-Liquid (BtL)-Kraftstoffe oder Bioethanol aus Zellulose sind in fortgeschrittenen Forschungsstadien. Die Produktion synthetischer Kraftstoffe mit Hilfe des Power-To-Gas oder des Power-To-Liquid-Verfahrens sowie deren Einsatz werden diskutiert und in Praxistests untersucht.
Der Anteil an Biokraftstoffen im Verkehr betrug 2023 6 Prozent des Energieverbrauchs. Treibender Motor ist die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote), die für das Jahr 2023 eine Treibhausgasminderung der in Verkehr gebrachten Energieträger gegenüber rein fossilen Energieträgern Verkehrssektor von 8 Prozent vorsah. Bis 2030 steigt die Treibhausgasminderungsquote schrittweise auf 25 Prozent, wobei dies nicht in einer 25%igen Treibhausgasminderung resultiert, da z.B. Strom dreifach auf die Erfüllung angerechnet werden darf.
Der Absatz von Biokraftstoffen belief sich im Jahr 2023 auf rund 4,9 Mio. Tonnen Rund 12 Millionen Tonnen CO2 wurde durch den Einsatz von Biokraftstoffen eingespart. Der Absatz von Biodiesel (3,8 Mio. Tonnen) als auch der Absatz von Bioethanol (1,3 Mio. Tonnen) ist gegenüber dem Vorjahr in etwa konstant. Der Absatz von Biomethan betrug 1263 GWh.
Um die Umweltverträglichkeit von Biokraftstoffen sicherzustellen, hat die Bundesregierung in Umsetzung der europäische Erneuerbare Energien Richtlinie die Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung erlassen. Danach gelten Biokraft-stoffe nur dann als nachhaltig, wenn sie - unter Einbeziehung der gesamten Herstellungs- und Lieferkette - im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen mindestens 50 Prozent an Treibhausgasen einsparen. Außerdem dürfen zum Anbau der Pflanzen für die Biokraftstoffherstellung keine Flächen mit hohem Kohlenstoffgehalt oder mit ausgeprägter biologischer Vielfalt verwendet werden.
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Quellen:
BLE-Evaluations- und Erfahrungsbericht
BMWK
Quelle: Erneuerbare Energien in Deutschland. Daten zur Entwicklung im Jahr 2023