Neben der land- und forstwirtschaftlich bereitgestellten Bio-masse stehen Reststoffe und Abfälle biogenen Ursprungs für die energetische Nutzung zur Verfügung. Hierzu zählen, neben dem Alt- und Gebrauchtholz, Bioabfälle (z.B. die Biotonne), Gülle/Festmist und Getreidestroh. Der Erschließ-ung dieses in großen Teilen noch unerschlossenen Potenzials wird in Zukunft im Vordergrund stehen. Die energetische Nutzung von biogenen Rest- und Abfallstoffen trägt dazu bei, mögliche Nutzungskonflikte zwischen der energetischen und der stofflichen Nutzung von Biomasse zu vermeiden oder zu vermindern. Bei neuen Anlagen im Strombereich sollen zukünftig vor allem Abfall- und Reststoffe zum Einsatz kommen.
Die Investitionen in Bioenergie-Anlagen in 2020 lagen bei ca. 2,27 Mrd. € (davon 0,32 Mrd. € Biomasse-Strom / 1,95 Mrd. € Biomasse-Wärme) (Gesamt-EE: 11 Mrd. €). Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Investitionen in den Neubau, zu einem geringen Teil auch um die Erweiterung oder Ertüchtigung von Anlagen. Neben den Investitionen der Energieversorgungs-unternehmen sind auch die Investitionen aus Industrie, Gewerbe, Handel und privaten Haushalten enthalten.
Die wirtschaftlichen Impulse aus dem Betrieb von Bioenergieanlagen lagen in 2020 bei 11,6 Mrd. € (Biomasse-Strom 4,58 Mrd. € / Biomasse-Wärme 3,49 Mrd. € / Biokraft-stoffe 3,53 Mrd. €) und waren damit für knapp zwei Drittel der wirtschaftlichen Impulse aus dem Anlagenbetrieb aller erneuerbare Energien verantwortlich.
Die wirtschaftlichen Impulse aus dem Betrieb der Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien (inkl. Biokraftstoffe) betrug 2020 18,2 Mrd. Euro. Sie sind gegenüber dem Vorjahr um etwa 6 Prozent gestiegen. Dies war vor allem Folge des stark gestiegenen Umsatz durch den Verkauf von Biokraftstoffe.
Erneuerbare Energien sind in den letzten Jahren zu einem wichtigen Jobfaktor geworden. Etwa 299.700 Menschen sind durch die Produktion, Installation und Betrieb von Erneuer-bare-Energien schon in Lohn und Brot (Stand 2019). Insbesondere strukturschwächere Regionen kam der Ausbau Erneuerbarer Energien zugute, hier konnte eine große Anzahl neuer Arbeitsplätze geschaffen werden. Der Ausbau Erneuer-barer Energien wirkt dabei auch in Regionen, die nicht viele Erneuerbare-Energie-Anlagen aufstellen können oder wollen als Jobmotor. Durch den erheblichen Zulieferbedarf werden durch die Energiewende auch in klassischen Branchen viele Arbeitsplätze geschaffen.
Für die Bioenergie ergeben sich folgende Beschäftigungs-zahlen in 2019:
- bruttobeschäftigung Biomasse: 112.100 Beschäftigt
- 87.000 Beschäftigte gibt es imBereich Wartung und Betrieb der Anlagen (davon 12.264 Beschäftigte Biogasanlagen, 8.760 Beschäftigte Biomasse Heiz-/Kraftwerke, 4.380 Beschäftigte Biomasse-Kleinanlagen)
Weitere Informationen hierzu finden Sie hier.
Quelle: Quelle: BMWI, Erneuerbare Energien in Zahlen (Stand: 2020)
Quellen:
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz,
„Wirtschaftliche Impulse durch Erneuerbare Energien“, Dezember 2021
Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) am
Umweltbundesamt „Erneuerbare Energien in Deutschland 2020", Februar 2021